Bogy

BOGY-Bericht von Carina

16.7.13

Ich machte mein Bogy-Praktikum *) vom 8.7. - 12.7.13 am Sprachenkolleg für ausländische Studierende in Freiburg.

Durch das Praktikum wollte ich einen Einblick bekommen, wie Deutsch als Fremdsprache unterrichtet wird.

Ich habe mir das Sprachenkolleg ausgesucht, da dort Studenten aus ca. 40-50 Ländern sind, die alle Deutsch lernen wollen. Ich fand das sehr interessant, auch mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Das Sprachenkolleg für ausländische Studierende befindet sich in Freiburg-Littenweiler, in der Kappler Straße 57 A. Im Sprachenkolleg wird Deutsch als Fremdsprsche unterrichtet, damit die Leute aus dem Ausland die Möglichkeit haben hier in Deutschland zu studieren.

Träger des Sprachenkollegs ist die Erzdiözese Freiburg. Die Finanzierung des Kollegs ruht dabei auf drei Säulen: etwa 60% machen die Studiengebühren aus, den Rest teilen sich das Kultusministerium Baden Württemberg und das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg.

Das Sprachenkolleg arbeitet eng mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zusammen und feierte im letzten Jahr sein 50-jähriges Jubiläum.

Momentan arbeiten dort ca. 17 Lehrer, die meisten davon in Teilzeit.

Bevor ich das Praktikum antrat, habe ich mich zuerst mit dem Direktor des Sprachenkollegs, Dr. Raimund Sesterhenn, in Verbindung gesetzt, um das Wichtigste zu klären. Er hat mir mitgeteilt, dass es verschiedene Kursstufen gibt, je nachdem ob die Studenten gar kein Deutsch können oder schon ein wenig. So fängt es bei Al an, dann kommt A2, B1, und nach der Grundstufe die Mittelstufe, also B2 und C1. Am Ende jeder Stufe findet ein Abschlusstest statt, den man bestehen muss, um in die nächste Stufe zu kommen.

Die verschiedenen Kurse finden vormittags (von 9h -12h30 ) oder nachmittags (von 14h - 17h30) statt.

Dr. Raimund Sesterhenn hat mir freigestellt, in welchen Kurs / in welche Kurse ich gehe, und ich habe mich für A2 entschieden, welcher vormittags stattfand.

Am ersten Tag habe ich zuerst auf „meinen“ Lehrer gewartet, der mir dann gezeigt hat, wo der Raum von A2 ist. Ich habe mich der Klasse vorgestellt und erklärt, weshalb ich da bin. Ich wurde gleich von ein paar Studenten angesprochen und der erste Eindruck von ihnen war sehr gut. Dann hat der Lehrer mit dem Unterricht begonnen, der ausschließlich auf Deutsch stattfindet.

In der Pause, die von 110:30 bis 11:00 geht, habe ich mich mit ein paar Studenten unterhalten, meist auf Englisch, was ich gut fand. Sie kamen zum Beispiel aus Indiana, Argentinien, Spanien, Polen, Bulgarien oder Kolumbien. Sie haben mir alle von sich erzählt, wo sie herkommen, was sie studieren usw. Nach der Pause ging es mit dem Unterricht weiter. Sie hatten gerade das Thema Präpositionen und Artikel. Jemand hat gefragt, wie das denn bei den Artikeln von Alkoholen sei.

Den Lehrer hat geantwortet: „Bei Alkoholen heißt es fast immer der, also der Wein, der Whiskey,.."

Ein Schüler hat erwidert: "Aber es heißt doch das Bier?" Lehrer: „Bier ist ja auch kein Alkohol, sondern wie Wasser in Deutschland.“ Dies zeigt, dass die Lehrer durchaus Humor haben, und insgesamt war es ein toller Tag und ich freute mich schon auf den nächsten.

Am zweiten und dritten Tag hatten wir eine Lehrerin. die auch sehr nett war und gut erklären konnte. Wir machten auch einmal. Gruppenarbeit, bei der ich dann ein paar Gruppen helfen konnte, wenn sie etwas nicht wussten oder verstanden,

Am Donnerstag und Freitag hatten wir dann wieder den Lehrer von Anfang. Wir bekamen immer sehr viele Blätter und am Freitag wurde ein kurzer Test geschrieben. Der Unterricht war richtig cool und zum Teil musste man sich das lachen verkneifen, da es einfach so süß war, wie die Studenten manche Worte aussprachen.

Ich fühlte mich sehr wohl in dieser Klasse und fast schon als wäre ich selbst ein Schüler unter ihnen. Die Studenten waren insgesamt alle sehr sehr nett und sympathisch und offen mir gegenüber.

Das Praktikum war eine sehr tolle Erfahrung für mich, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Ob ich Lehrer Ihr Deutsch werden will, weiß ich noch nicht, aber irgendetwas mit Sprachen will ich machen.

  • Carina Schwander, Klasse 10a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Waldkirch

*) Bei der Berufsorientierung an Gymnasien (Abk. BoGy) handelt es sich um eine für alle Schüler der Klasse 9, 10 oder 11 – je nach Schule – verpflichtende Berufsorientierungszeit an baden-württembergischen Gymnasien, über die in der Regel von dem jeweiligen Gymnasium ein Bericht verlangt wird. An einigen Schulen findet zusätzlich ein erstes Praktikum in der 9 Klasse statt, meist ein sogennntes Sozialpraktikum (Wikipedia - dort mehr)